Anlagenbau: Ein weites Feld

Anlagenbau: Ein weites Feld

29 Oktober 2020
 Kategorien: Generalunternehmer, Blog


Der Begriff Anlagenbau beschreibt einen vielseitigen technischen Wirtschaftszweig, der sich mit der Planung, Projektierung und Realisierung von technischen Anlagen beschäftigt. Je nach Art und Umfang der Anlage beschäftigt sich der Anlagenbau mit verschiedenen technischen Disziplinen und Gewerken. Typische Klassifizierungen solcher Disziplinen sind die Energie-, Versorgungs-, Verfahrens-, Produktions- und Elektrotechnik sowie der Maschinen- bzw. Behälterbau. Auch die Anlagen selbst können einer Vielzahl an Zielen dienen, wie beispielsweise der Energieerzeugung, Wasseraufbereitung, Produktion von Grundstoffen, Chemikalien, Lebensmitteln oder sonstigen Konsumgütern. Im Grunde ist für jede technische Anlage, die mit speziellen Verfahrensschritten Ausgangsstoffe umwandelt, ein Anlagenbauer zur Errichtung verantwortlich.

Der Anlagenbauer kombiniert dabei mehrere technische Einzelkomponenten zu einem Gesamtsystem, das einer vorher genau definierten Aufgabe dienen soll. Die Einzelkomponenten stammen dabei wiederum von Unterlieferanten, die entweder selbst einen kleinen Teil der Anlage projektieren oder reine Komponenten zur Gesamtanlage bereitstellen. Unternehmen, die sich in dieser Branche bewegen, können entweder Anlagenplaner, -bauer oder Unterlieferanten für Komponenten und gesamte Gewerksleistungen sein. Dies können beispielsweise kleine Ingenieurbüros, große Anlagenplaner und -bauer, Rohrleitungsbauer, Unternehmen für den Behälterbau, elektrotechnische Anlagen, MSR-Technik und sonstige spezialisierte Fachfirmen sein.
Die Entwicklung einer technischen Anlage kann in typische Prozesse gegliedert werden.
So steht zu Beginn immer die Prozess- und Verfahrensentwicklung im labortechnischen Maßstab. Diese Verfahrensentwicklung findet in kleinen Mengen in einem Technikum statt, beinhaltet aber bereits alle für das Verfahren nötigen Anlagen – allerdings nur im kleinen Maßstab. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Technikum können die Mengen im Anschluss auf den industriellen Maßstab hochgerechnet werden. Hier wird auch von „Scale-up“ gesprochen.

Anlagenbau: die Machbarkeit
Die nächste Phase im Anlagenbauprozess stellt die Ermittlung der wirtschaftlichen, administrativen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Anlagenbetreibers dar. Dies geht mit einer Machbarkeitsstudie und dem Vergleich von verschiedenen Konzepten unter wirtschaftlichen und technischen Aspekten. Hier wird entschieden, ob es überhaupt Sinn macht, eine Anlage entsprechend der Konzeptionierung aus dem Technikum zu bauen. Wird hier eine Go-Entscheidung verkündet, dann geht es an die großtechnische Konzeptionierung und Vorplanung der Anlage. Hier finden zudem erste Schätzungen des gesamten technischen Umfangs sowie erste Kosten- und Terminschätzungen statt. Im folgenden Basic Engineering – auch Entwurfsplanung genannt – werden alle zu erwartenden Einnahmen und Kosten zur Anlage auf Basis des wirtschaftlich und technisch besten Konzeptes aus der Vorplanung bilanziert.

Steht das Basiskonzept der Anlage geht es an den wichtigen Teil der Genehmigungsplanung. Hier werden alle nötigen Genehmigungen bei den Behörden eingeholt. Erst wenn diese final erteilt ist, was oft sehr langwierig sein kann, kann mit der Detailplanung und Auslegung der technischen Anlagenteile und Komponenten begonnen werden. Nach diesem Detail Engineering werden bestimmte Anlagenteile und -komponenten sowie Leistungen zur Errichtung der Gesamtanlage entsprechend ausgeschrieben und so Angebote von einschlägigen Unterlieferanten eingeholt. Diese werden auf technischer wie auch wirtschaftlicher Basis miteinander verglichen. Nach Bestellung der Leistungen und Komponenten zur Realisierung der Gesamtanlage startet die Bauphase. Ist diese erfolgreich beendet, so geht es an die Inbetriebnahme inklusive Leistungsnachweis von Stoff- und Energieumsatz sowie Nachweis von Qualität und Garantiedaten. Nach erfolgreicher Abnahme kann die Anlage dem Anlagenbetreiber übergeben werden. Hierbei findet zudem noch eine Schulung des Betreiberpersonals statt.

Auf Seiten, wie von Lohoff Edelstahltechnik GmbH, kann man sich zusätzlich informieren.